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Der Kunstrad Sport

Was bedeutet Kunstradsport?

Kunstradfahren ist ein nicht sehr bekannter Hallenradsport und wird meistens in Sporthallen auf einem speziellen Kunstrad, auch “Saalmaschine” genannt, ausgeübt. Die Hobby Community stellt Euch hier diesen Radsport etwas näher vor.
Es gibt beim Kunstradfahren verschiedene Disziplinen:
– Einer Kunstrad
– Zweier Kunstrad
– Vierer Kunstrad
– Sechser Kunstrad
– Vierer Einradfahren
– Sechser Einradfahren

Das Kunstrad - die Saalmaschine, Hallenrad oder auch Kunstfahrmaschine

Bei allen Disziplinen des Kunstradfahrens werden die Übungen auf einem speziellen Kunstrad ausgeführt, welches speziell dafür konstruiert worden ist. Das Kunstrad, die “Saalmaschine”, “Hallenrad” oder auch “Kunstfahrmaschine” genannt, ist nur mit dem nötigsten ausgerüstet und hat keine Bremse, Schaltung oder Lichter. Es ist mit Spezialreifen ausgestattet, die besonders guten Halt und Gripp auf Holz-, Parkett- oder PVC-Böden bieten. Der Lenker an dem Kunstrad ist so geformt, dass sich der Kunstradfahrer dort aufstützen, daraufstellen oder draufsetzen kann. Profis haben einen speziell für sich angefertigten Lenker, welcher sich um 360° drehen und einstellen lässt. Die Griffe laufen dabei parallel zum Boden. Der Sattel (maximal 30 x 22 cm groß) ist besonders rutschfest und am Ende erhöht. Die “Saalmaschine” hat, wie schon erwähnt, keine Schaltung und eine 1:1 Übersetzung. Damit lässt sich das Kunstrad äußerst präzise vorwärts aber auch rückwärts bewegen. Durch die simple 1:1 Übersetzung läuft das Kunstrad, auch ohne treten in die Pedale, mit dem vorhandenen Schwung weiter. Das ist wichtig, damit der Sportler während der Fahrt verschiedene Übungen machen kann. Zusätzlich sind an den Achsen der Räder beidseitig Dornen (Auftritte) angebracht. Damit lassen sich zusätzliche Übungen im Einer- und Zweier-Kunstradfahren ausführen.

Kunstradfahren ist eine Wettbewerbs-Sportart

Kunstradfahren und der Hallenradsport ist von der Bezirksebene ab organisiert. Die Mannschaften messen sich in den Reigendisziplinen bis zur Bundesebene. Bei den Frauen werden in den Disziplinen Einer-, Zweier- und Vierer-Kunstradfahren, sogar Europameister ermittelt und in der Kunstrad WM mit dem Weltmeistertitel gekürt. Im Wettkampf muss der Sportler vorher festgelegte Übungen, auch Bilder genannt, in einer bestimmten Zeit ausführen. Bei internationalen Wettkämpfen und Meisterschaften muss die Fahrfläche eine Größe von 14 x 11 Meter aufweisen. Die vorgeführte Kür wird vor dem Wettkampf bei der Wettkampfleitung und den Kampfrichtern eingereicht. Im Wettkampf selber gilt es dann, diese Kür mit den verschiedenen Bildern und Übungen möglichst fehlerfrei in der vorgegebenen Zeit vorzuführen. Ähnlich wie beim Eiskunstlauf oder Bodenturnen bewerten die Kampfrichter (Ansager, Schreiber) die Darbietung mit Punkten. Im Kunstradsport gibt es keine gesondert ausgewiesene B-Note, es wird aber neben dem Schwierigkeitsgrad der Bilder auch die Ausführung bewertet. Dabei gilt es Stürze, Bodenberührungen (Tippern), das Überfahren der Begrenzungslinie und andere Unsicherheiten zu vermeiden, denn das gibt entsprechende Punktabzüge. Sieger des Wettkampfes ist der Kunstradfahrer oder das Team, welches die meisten Punkte hat.

Einer-Kunstradfahren

Wie der Name schon sagt, wird beim Einer-Kunstradfahren das Kunstrad von einem Sportler bewegt. Dabei werden verschiedene Übungen und Bilder ausgeführt: einfache Grundelemente wie z.B. der Stillstand oder Rückwärtsfahren, statische Stände, turnerische Elemente, Steiger (dabei wird nur auf dem Hinterrad gefahren), Sprünge oder Rotationen.
Die Junioren- und Elitefahrer haben für eine Kür 5 Minuten Zeit und dürfen beim Einer Kunstradfahren 30 Übungen (Bilder) zeigen.

Zweier-Kunstradfahren

Beim Zweier-Kunstradfahren ist die Kür in zwei Teile aufgeteilt. Im ersten Teil fahren zwei Sportler auf zwei Rädern und zeigen Übungen, wie sie auch beim Einer-Kunstradfahren präsentiert werden. Dabei werden auch einige Übungen synchron vorgeführt. Im zweiten Teil der Kür fahren beide Sportler auf einem Kunstrad und es werden zusammen verschiedene Figuren ausgeführt.

Vierer- und Sechser-Kunstradfahren

Bei diesen Disziplinen benutzt jeder Sportler sein eigenes Kunstrad. Beim Vierer- und Sechser-Kunstradfahren ist es das Ziel, die Figuren möglichst synchron zu fahren. Die Junioren und Elitefahrer haben bei Wettkämpfen 5 Minuten Zeit, 25 Figuren oder Übungen zu präsentieren.
Da Kunstradfahren viel mit Eleganz und Anmut zu tun hat, werden die Darbietungen oft mit passender Musik unterlegt. Es gibt über 280 verschiedene Übungen und Bilder.

Früh übt sich.

Wie in jeder anderen Sportart gilt, je früher man mit dem Sport beginnt, desto besser und sicherer wird man. Sobald Kinder sicher Fahrradfahren (etwa in einem Alter von 5 Jahren), können sie mit dem Kunstradfahren beginnen. Aber auch Erwachsene mittleren und hohen Alters können noch mit dem Kunstradfahren anfangen. Sport und Bewegung tut der Gesundheit gut und es werden dabei Ausdauer, Kraft, Geschicklichkeit und Kondition trainiert. Kunstradfahren ist ein schöner Hallenradsport und für jedes Alter geeignet.
In Deutschland gibt es viele Radsportvereine (Abkürzung: RSV) bei denen man sich anmelden, gemeinsam trainieren und üben kann.

Quelle:

http://www.rsb-hannover.de/index.php/kunstradsport